Das Museumsschiff „Edwin Fox
Das Museumsschiff „Edwin Fox„ ist ein einzigartiger maritimer Schatz und befindet sich in Picton in Neuseeland. Nur zwei der Schiffe, die im 19. Jh. britische Siedler nach Australien und Neuseeland brachten, sind noch erhalten. In San Diego, USA hat die von der Reederei Wakefield, Nash & Company aus Liverpool bei der Werft Gibson, McDonald & Arnold in Ramsey auf der englischen Isle of Man in Auftrag gegebene „Euterpe“ aus dem Jahre 1863 als „Star of India“ die Zeit überstanden. So wie die „Star of India“ wurde auch die „Edwin Fox“ später von der renommierten Reederei Shaw Savill & Albions erworben. In Auftrag gegeben wurde die Edwin Fox im Jahr 1853 von der renommierten East India Company. Noch während des Baus bei einer Werft in Sulkeali (Kolkata) ging das Schiff in den Besitz des Reeders George Hodgkinson aus Cornhill, London über, der sie nach ihrer ersten Heimreise mit Tee aus Indien in London für den Rekordpreis von 30.000 Pfund versteigerte. Der Name „Edwin Fox“ leitet sich von einem bekannten Southamptoner Quäker ab. Sie ist ein „Ostindienfahrer“ und wog beim Stapellauf 747 Tonnen brutto. Der 44,14 m lange Rahsegel hat drei Masten und wurde aus wurmresistenten birmanischen Teakholz gefertigt. Die Edwin Fox trug Truppen in den Krimkrieg und transportierte Sträflinge nach Australien – sie ist das einzige überlebende australische Sträflingsschiff. Sie unterstützte die Migration von Auswanderern aus England, Irland und Schottland nach Dunedin, Wellington, Nelson und Lyttelton nach Neuseeland und beförderte Ende des 19. Jh. damit einen Teil der mehr als 100.000 Menschen die nach Neuseeland kamen. 1883 beschloss die neu fusionierte Shaw Savill & Albion Co., sie in einen schwimmenden Gefrierspeicher umzubauen.
Die Arbeiten, die zwei Jahre später in Port Chalmers abgeschlossen wurden, umfassten das Fällen der Masten und den Einbau massiver Kessel auf dem Oberdeck, um die Kühlanlage mit Strom zu versorgen. Die Segeltage der Edwin Fox waren vorbei. In den nächsten 12 Jahren diente das alte Schiff überall dort, wo zusätzliche Gefrierlagerkapazitäten benötigt wurden. Pro Tag konnte sie bis zu 500 Schafe einfrieren, die Lagerfähigkeit betrug etwa 20.000 Schafe. 1897 schleppte sie ein Dampfer nach Picton, wo ihre Gefriermaschinen in die neuen Gefrierwerke eingebaut wurden. Das Schiff wurde zu einem Unterkunftsschiff und ab 1905 für mehr als vier Jahrzehnte zu einem Kohlenschiff. 1967 pumpte die Edwin Fox Restoration Society den Rumpf aus und entdeckte, dass es unter der Wasserlinie überraschend gut erhalten war. Aber das war auch schon alles, denn die Politiker wollten den alten Koloss nicht in der Nähe ihres glänzenden neuen Fährterminals haben. Die Edwin Fox lag bis 1986 in der Shakespeare Bay. Dann wurde zu ihrem neuen Liegeplatz in der Nähe des Fährterminals geschleppt. Dreizehn Jahre später erreichte die Edwin Fox ihre letzte Liegestätte, wo Arbeiter vier Tonnen Muscheln von ihrem Rumpf kratzten und sie liebevoll restaurierten. Im Jahr 2000 erhielt sie vom Historic Places Trust die höchste Kategorie-I-Registrierung.
Havelock, die Welthauptstadt der Grünlippenmuschel
Havelock ist Ausgangspunkt für Touren in die Marlborough Sounds und selbsternannte "Welthauptstadt der Grünlippenmuschel". Die Stadt war einst eine Goldgräbersiedlung und verfügt über viele malerische Kolonialgebäude, die heute Boutique-Galerien und Restaurants beherbergen. Die Wildbestände der Grünlippenmuschel stehen in Neuseeland unter Schutz. Aufgrund der hohen nationalen wie internationalen Nachfrage wird die Muschel in großen Aquakulturen (Hängeleinenkulturen), überwiegend in den Marlborough Sounds und im Hauraki Gulf, gezüchtet. Die Aquakultur der endemischen neuseeländischen Grünlippmuschel (Perna canaliculus) ist ein Wirtschaftszweig mit einem Jahresumsatz von 336 Mio. NZ$ und ist zu etwa 80 % auf die natürliche Versorgung mit Wildmuscheln Laich angewiesen, die an einem einzigen Standort am Ninety Mile Beach - Te Oneroa-a -geerntet werden. Das Muschelfleisch wird für Zwecke der Nahrungsergänzung gefriergetrocknet und als Pulver in Kapseln oder Tabletten angeboten. Diese sollen bei Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit der Gelenke helfen, beispielsweise bei Arthrose oder Arthritis. Dies ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Lecker sind sie aber auf jeden Fall!!